Heute beginnt für uns eine Urlaubswoche, wir haben uns in Campitello di Fassa erstmal für drei Tage einquartiert. Hier ist ein guter strategischer Punkt, um noch vor Beginn der Hochsaison in den Dolomiten zu wandern. Es ist Sonntag der 29. Juni, es soll Kaiserwetter geben. Da wollen wir den Tag gleich nutzen und unsere geplante Tour über den Pas de Ombretola wagen. Schon ganz früh, halb sechs starten wir in Richtung Passo San Pellegrino, um unter dem Rifugio Fuciade los zu gehen. Kein Verkehr, super für uns, so geht unsere Wanderung schon um halb sieben los. Die Strecke haben wir schon im Winter mit unserem Freund Roberto aus Falcade ausgesucht. Damals sind wir über die Casoni di Valfredda gewandert. Geplant haben wir eigentlich die Überquerung über das Rifugio Failer und die Valle Contrin, aber die Contrin Hütte hat noch nicht ganz den Betrieb aufgenommen. Macht nichts da gehen wir halt „nur“ zum Ombretola hin und zurück,“ vielleicht geht es auch den Sasso Vernale auf 3048m zu besteigen“, denke ich mir im Geheimen. Gleich starten wir mit unseren Rucksäcken und der nötigsten Ausrüstung los, doch wir waren diesmal nicht so ganz gut ausgerüstet für diese Tour , wie wir meinten. Gleich am Eingang des Tales Val da la Tascia waren wir mal von der Schönheit dieser Landschaft geblendet, man könnte auch nur hier bleiben und Fotos schiessen. Auch der Anstieg machte uns keine Probleme, es war noch kühl, der Weg war perfekt markiert, bis zum Pas da la Tascia waren wir im Schatten. Dann ging es links weiter zum Pas de Cire`le, es wurde steiler und sehr steinig, doch bis zum Pass alles noch im Grünen. Von da aus sieht man dann die ganze Strecke bis zum Pas de Ombretola. Es geht einem Hang unter dem Grat entlang noch ziemlich weit in Richtung Norden und noch dreihundert Höhenmeter hoch. In dieser Kuppe waren dann drei nicht besonders lange Schneefelder zu überqueren,“ aha“ dachte ich mir, „ietz fongs on“. Die Kettlen ( Grödeln) zu Hause in der Garage, der neue Pickel auch, super. Vor uns waren schon einige gute Bergwanderer unterwegs. Aber ich weis, dass Marion jetzt zwei Faktoren hat, die Ihr Angst machen: Das überqueren eines Bandes und der Schneefelder. “ Do megsch du umi i woas net wia des guat gean soll“, sagt sie. Ich schlug mal eine Pause vor und versuchte ruhig zu bleiben, denn von meiner Sicht aus war es nicht so sehr gefährlich. Da vorne ist so ein Speedläufer, gerade beim Schneefeld und dreht um. Da warten wir was er sagt, ja tatsächlich ist es ihm zu gefährlich, denn dieses Scheefeld ist noch im Schatten, der Schnee noch gefrohren, also ohne Kettlen oder Pickel keine Chance. Wir gehen bis zum Stelle hin und schauen uns alles an. Bis zur Senke geht es zirka 20m hinunter, nicht weit aber nicht lustig ab zu rutschen. Marion merkt meine Enttäuschung. Sie weiss, dass ich uns niemals in Gefahr bringen würde. Da sagt sie : „Geamr do ibrn Gröll oi, nor in Flochn ibrn Schnea und drnoch wiedr aui.“ Genial, danke, also gesagt getan, danach ging es zwar noch über ein Schneefeld aber nur zwanzig Meter lang mit weichem Schnee in der Sonne weiter. Am Pas de Ombretola angelangt gönnen wir uns eine Verschnaufspause. Man sieht jetzt auf der nördlichen Seite runter bis zum Rifugio O. Failer auf 2047m . Sieht weit entfernt und auch tief unten aus. Der Block vom Sasso Vernale steht direkt vor uns, es ist keine Aufsteigsroute von hier aus erkennbar, auf unseren Nachforschungen haben wir schon gelesen, dass ein alter Kriegssteig mit Stellungen hochführt, ich frage mich nur nach dem Sinn von Krieg in dieser wünderschönen menschenleeren Gegend. Da kommt ein Bergwanderer vom der Cima Ombretola zu uns herab. Er kommt aus Trient und ist seit sechs Uhr Morgens unterwegs, vom Pellergrinopass über die Val dei Meda über einen schwarzen Steig, über Geröll, teils fast vertikal hochgekommen. Es war sehr mühsam, meint er ein Schritt nach vor ein halber zurück. Zum Glück ist nichts passiert, doch er brauchte bis hier her fast eine Stunde länger als über den markierten aber längeren Steig. Er will es probieren zum Gipfel des Vernale hoch zu klettern. Laut Karte sind es knapp 170 Höhenmeter und eine halbe Stunde Zeit, es sieht etwa so ähnlich aus, wie den Plattkofel zu besteigen, aber wir müssen nicht übertreiben und gehen mal zur Cima de Ombretola hoch und beobachten, wie der Kletterer den Berg hochkommt. Doch es sieht gar nicht so einfach aus, ständig ist er auf der Suche nach dem Weg geht hoch, dann wieder zurück, kommt zur Kante sehr nahe und in über einer halben Stunde befindet er sich im unteren Drittel des Aufstieges













Wir gehen jetzt gemütlich noch zehn Minuten bis zum Gipfelkreuz der Cima Ombretola auf einer Höhe von 2931m gerade heute bei dem Wetter, es ist erst viertel nach elf eine geniale Rundumsicht. Man sieht von hier aus bis zum Ortler und auch bis zur Brentagruppe. Die Berggruppe um den Langkofel sieht aus wie eine Sandburg am Meer, einfach genial. Ein guter Fotograf wäre hier gefragt, schade, dass der Dietmar nicht hier ist denke Ich. Beim Abstieg geht es dann schon leichter, die Lady ist top drauf und die Marion schafft die Überquerung mit Bravour. Erst jetzt begegnen wir mehrere Wanderer, die noch hochkommen, die meisten noch unter dem Pas da le Cirele. Bei den kurzen Gesprächen erklären sie uns vieles, die meisten wollen zum Rifugio Contrin wandern, das ist nicht so weit, aber einig ganz zuversichtliche sind überzeugt, dass sie heute noch allerhand schaffen können, mit Kinder, ohne geeignete Ausrüstung und so weiter, na ja dann alles Gute denken wir. Unsere Urlaubswoche beginnt heute gerade mit der schönsten Tour, wegen dem Wetter natürlich, am Auto angekommen machen wir uns auf den Weg nach Campitello, wo wir uns in einem guten Hotel einquartiert haben und genießen den Nachmittag auf der schönen Anlage mit Schwimming und Whirlpool, morgen gibt es einen weiteren Gipfel, diesmal den Piz Boe vom Paordoijoch aus zu Fuss.
Die Strecke wra 14,9 km lang bei , wir waren vier Stunden und vierzig Minuten unterwegs ( reine Gehzeit). Start beim Parkplatz Malga Boer unterhalb des Passo San Pellegrino. Steig Nr 2 am Rifugio Fuciade vorbei, die Serpentinen hoch bis zum Pas de la Tascia, dann rechts dem Geröll hoch via delle Cirele bis zum Pas da le cirele 2638m, wieder rechts Steig 612B zum Pas de Ombretola 2864m, hier rechts noch zehn Minuten hoch zur Cima Obretola 2931m. Rückweg gleich wie Aufstieg.
Mit Hund : Nur für sehr fitte und trittsichere Hunde geeignet. Wasser mitnehmen. Klettergeschirr notwendig. Wir hinterlassen auf unseren Wanderungen in der Natur keinen Müll. Dankeschön.
Entfernung: | Keine Daten |
Minimalhöhe: | Keine Daten |
Maximalhöhe: | Keine Daten |
Differenz max/min: | Keine Daten |
Höhengewinn (~): | Keine Daten |
Höhenverlust (~): | Keine Daten |
Dauer: | Keine Daten |