Antermoiasee 2495m über die Val Udai und Rückweg über die Val di Dona Bergwanderung.

Antermoiasee 2495m über die Val Udai und Rückweg über  die Val di Dona Bergwanderung.

Endlich ist es so weit, dass man in diesem Jahr wieder höhere Ziele anstreben kann. Trotz der so viel in den Medien beschriebenen Klimaerwärmung und Rekordhitzen, kommt es mir vor als wäre noch sehr viel Schnee auf den Bergen über 2800m Meereshöhe. In unserem freien „Wochenende“ : Mittwoch – Donnerstag, haben wir diesmal eine besondere Rundwanderung vor und zwar von Mazzin im Fassatal über das Udaital zum Passo de Dona und zum Antermoiasee auf 2495m hoch zu steigen, eventuell noch bis zum Antermoiapass weiterzusteigen, wenn nicht zuviel Schnee liegt. Nach einem kurzen aber sehr erholsamen Kurzaufenthalt in einem schönen Hotel in Campitello, geht es heute gleich früh von Mazzin los. Wir konnten schon um sieben Uhr frühstücken, das finden wir toll. In einigen sogenannten Schutzhütten gibt es nicht einmal so früh schon das Frühstück, und dann noch in einem vier Sterne Hotel, Luxus pur. Leider aber sind wir nicht große Frühstücker, es gefällt uns nicht so mit vollem Magen zu wandern. Um zwanzig vor acht Uhr starten wir in Mazzin. Das Wetter ist heute mal herrlich.

Gleich hinter dem Parkplatz geht der Steig Nr 579 steil empor los, es geht dem “ Ruf de Udai“, ein gewaltiger Gebirgsbach entlang. Da merken wir schon, es wird eine der schönsten unserer Wanderungen, wenn auch ohne Gipfel. Es ist noch schattig und sehr angenehm kühl. Für die Lady ein wahres Paradies, dauernd geht es über den Bach, sie steigt mit allen vieren rein und nimmt immer wieder einen frischen Schluck. Für mich auch super, die Wasserflasche im Rucksack bleibt so lange es geht leer. Zuerst ist es noch eine Forststrasse, aber sobald die zu Ende ist wird der Steig Nr 580 einfach grandios, es geht über Wurzeln und Steinen extrem steil empor, man macht gut Höhe. Von Weitem sehen wir schon an den Felswänden entlang hoch und erspähen zwei Wasserfälle, die von den Bächen des Antermoiasees über die senkrechte Wand herunterpreschen. Es sind der Pis oder Soscorza und der Spina da LechWasserfall. Beim ersten stürzen große Wassermassen am Felsen entlang runter und es bildet sich ein schöner Regenbogen. An einer günstigen Stelle machen wir dann eine Pause und machen ausgiebige Aufnahmen. Der Steig gefällt uns dreien einfach, weil er schön schattig ist und man überquert den Bach gefühlte zwanzig mal. Die Lady geniesst das in vollen Zügen. Bald sind wir schon am Passo Ciarejoles auf 2279m, teoretisch sind es nur noch zirka zweihundertfünfzig Höhenmtern bis zum Antermoiasee. Auch diese Strecke kommt uns eher leicht und angenehm vor, über das Udaital hoch haben wir keine Wanderer begegnet, jetzt nach der Kreuzung mit den beiden anderen Tälern hier, dem Val di Bona und dem Valle Duron, sind schon mehrere auf dem Weg zum Antermoiapass und See. Diese werden meist per Schuttledienst von Campitello di Fassa aus hochgefahren (gekahrt). Zum Teil sind sie überdimensional ausgerüstet, zum Teil gar mit Strassenschuhen und nicht angemessener Kleidung. Man wird oft gefragt wie weit es noch bis zur Hütte ( nicht bis zum See) ist.

Die Landschaft und der Rundblick ist hier schon einzigartig und grandios. Die Schutzhütte liegt auch an einem besonders schönen Ausichtspunkt.

Wir sind sehr früh dran und gehen mal zum See und kühlen uns dort ab. Sogar die Lady macht eine Runde im Wasser. Ringsum den See liegen noch Schneereste vom Winter, die bis im Wasser reichen. Deshalb ist das Wasser schon noch sehr kühl, eher kalt. Ich versuche an einer seichten Stelle hinein zu gehen und ganz unter zu tauchen, aber man muss zu weit gehen bis es tief wird, das Wasser ist eisig, ich halte es nicht aus bekomme im Kopf so ein Stechen, wie wenn man beim Eisessen einen zu großen Happen nimmt und der Gaumen ganz kalt wird, unangenehm, sofort raus, die Füsse werden dann gleich ganz warm und man hat kurz wenig Gefühl in den Beinen. Gesund,ungesund,gefährlich, ich weiß es nicht und mache mir nicht zu viele Gedanken darüber. Wenn mir ein paar Gehirnzellen abgestorben sind, hoffe ich es waren die schlechten, es kam mir jedenfalls vor wie wenn man beim PC den Papierkorb leert. Danach war alles frischer, neue Gedanken und so. Marion hatte aber leider andere Gedanken. Sie schlägt vor noch ein Stück weiter zu gehen,“ bis zum Antermoiapass wäre es schon toll noch hoch zu steigen“, sagt sie, ich denke mit meinem frischen Gehirn eher nein, mein Magen knurrte schon, „beim Aufstieg bis hierher haben wir schon eher Gas gegeben“, denke ich, sage es aber nicht. Ok weiter hoch, dann sehen wir weiter. Der Schnee auf dem Steig wird dann aber immer mehr und er war auch etwas feucht an der Oberfläche. Wir haben nur leichtes Schuhwerk, eher nicht Wasserdicht und keine „Kettlen“ ( Grödeln) dabei. Wir gehen noch bis zum Pas de Laussa auf zirka 2700m, wo sich die Abzweigung zum Kesselkogel- Klettersteig befindet. Hier war ich schon mit Stefan bei meiner ersten Wanderung hier über den Scalette Klettersteig vom Rifugio Ciampedie aus. Damals war viel mehr Schnee und wir haben da wieder umgekehrt weil eine Scharte voller Schnee ohne Seil zu überqueren war. Marion fängt schon an zu zweifeln, dann sage ich noch,“ wir könnten ja, wenn wir schon den Antermoiapass machen, zum Grassleitenpass absteigen, dann übers Vajolettal über Gardeccia nach Mazzin runtergehen, dann haben wir eine Runde“. Das kalte Wasser hat gut getan. „Nein wir drehen lieber um, dann sind wir vor zwölf Uhr an der Hütte, da ist sicher noch ein Platz zu kriegen“.

Gut wir gehen zurück und da es sich noch ausgeht tauchen wir an einer tieferen Stelle noch einmal in den See und es geht tatsächlich leichter. An der Hütte ist reger Betrieb. Wir merken nicht, dass wir auf einer Schutzhütte auf fast 2500 Höhenmetern sind, es geht den Gästen eher um die schönsten Plätze im Schatten und mit der schönsten Aussicht, alle am liebsten zu zweit an einem achter Tisch. Wir fühlen uns in letzter Zeit an den Hütten eher nicht mehr so wohl, wie vor einiger Zeit. Das Personal ist zumeist überfordert, längst nicht mehr aus der Region, man wird meist in schlechtem Englisch angesprochen, schade diese Entwicklung ist für uns leider nicht nachvollziehbar und auch kein besonderer Fortschritt. Bedient wurden wir gut, freundlich und schnell, aber es herrscht eine gewisse Hektik, auch unter den Gästen, die zu dieser wunderbaren Gegend passt. Nach dem eher gezwungen schnellen Mittagesssen machen wir uns auf dem Rückweg und begegnen jetzt noch mehr Wanderer oder besser gesagt Touristen, die einfach die “ Hot Spots „suchen. Zurück gehen wir jetzt über das idyllische Val di Dona und hier die gleiche Geschichte wie beim Hochsteigen, sobald wir bei der Kreuzung Val di Dona – Val Duron vorbei sind begegnen wir bis Mazzin nur noch sechs Menschen, zwei Wanderer, die zwei Betreiber der Val Bona Hütte, wo die Junge Frau aus Südtirol kommt und zwei E Montainbiker ganz am Ende vor Mazzin. Der Abstieg bis zur Val Bona Hütte ist sehr schön, nachher wird er steil und es ist eher unbequem so steil über ein betonierten Weg zu gehen, ausserdem gibt es hier im Vergleich zum Udai Tal zum Leidwesen von Lady kaum einen Bach oder Trinkwasser. So enden wir die Wanderung dann am schönen Dorfbrunnen von Mazzin mit der Lady, die sich dort noch einmal voll eintauchen lässt.

Diie Strecke war 21,1 Km lang bei 1465 Höhenmetern, Wir waren fünf Stunden und 26 Minuten unterwegs ( reine Gehzeit). Start : Parkplatz Mazzin. Steig Nr.579, Steig Nr 580 Valle Udai bis zum Antermoiasee folgen, dann Steig Nr 583 bis zum Passo Laussa 2700m. Rückweg bis zum Ciajeloes Pass gleich, dann Steig Nr. 577 über Val di Bona bis nach Mazzin absteigen.

Mit Hund : Nur für sehr fitten und trittsicheren Hunden geeignet. Klettergeschirr notwendig. Wasser : Beim Aufstieg genügend. Beim Abstieg durch das De Bona Tal : Vorher Reserven auffüllen. Bei unseren Wanderungen in der Natur hinterlassen wir keinen Müll. Dankeschön.

Track , Position: -km, -m GPX
50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten



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