Heute Donnerstag, nach langer Zeit wieder einmal unser gemeinsamer freier Tag. Aber leider ist heute auch noch der erste Mai, also Feiertag und nicht so ein normaler Tag wie sonst die Donnerstage. Gestern sind wir schon am Ledrosee angekommen und zum Aufwärmen für die heutige Tour haben wir ihn umrundet. Schon bei diesem Spaziergang haben wir gemerkt, dass schon einige Touristen hier sind, die das lange Wochenende ausnutzen, mehr wie in den Osterferien, da auch die Wetterprognosen traumhaft sind. Bei der Seerunde sind wir dann in zwei Lokalen eingekehrt und man merkte bei den Betreibern schon die Anspannung vor den nächsten drei Tagen. Als ehemalige Gastwirte am Kalterersee für über 40 Jahre lang kennen wir diese Gefühle. Darum sind wir schon am Abend zum Startplatz der Wanderung in der Val di Dromae gefahren und haben dort einen ruhigen ,leeren Platz zum Übernachten gefunden. So gegen halb sieben gibt es ein gutes Frühstück schön draußen in der Natur, ganz alleine. Um halb acht geht es dann auf der Forststrasse in Richtung „sentiero Austro Ungarico „ los. Gleich geht es schon zur Sache, man macht gute Höhenmeter . Immer wieder kürzt man über einen steileren gut markierten Steig die Strasse ab. Beim passo Sella kommen wir immer wieder an Schützengräben ganz vorne am Grat vorbei. Der Blick geht in Vogelperspektive senkrecht hinunter zum Ledrosee, grandios. Ab dem Passo wird es dann echt steil, fast vertikal in eine Felsscharte hinein, die von unten gar nicht sichtbar ist. Was man hier für Kriegszwecke geleistet hat ist wahrlich unmenschlich, es wurden Treppen im Fels geschlagen, man geht durch eine Rinne in Fels gehauen, dann durch Tunnels , die fast alle gesperrt sind, durch einem geht man durch, er beginnt ganz flach, man muss auf den Kopf aufpassen, dann wird er höher, es geht fast aufrecht zu gehen, der Lady gefällt es besonders, sie ist ganz aufgeregt.







Dann plötzlich wird es hell, sonnig der blaue Himmel taucht über uns auf, vor uns ein Gipfel mit einem großen Stahlkreuz, „jetz sein mr schun oubn“, sagt Marion, ich denke, „neit meiglich“, laut meiner Berechnung fehlen noch zirka 150 Höhenmeter. Ja wir sind am „Osservatoio Austro Ungarico“auf 1690m, von hier aus hat man einen guten Rundblick über die ganze Gegend. Man sollte sogar 3 Seen sehen, das Wetter wäre gut aber in Richtung Südosten, wo der Tenno und der Gardasee sind ist es sehr düsig, man sieht nur weisse Linien von den größeren Schiffen auf dem Gardasee. Den Ledrosee sieht man ganz klar unter uns.




Am Kreuz befindet sich eine große Gedenktafel für 12 Gefallene, alle aus Südtirol, im Alter zwischen 17 und 30 Jahren. Sie sind an den Folgen der Strapazen des Krieges in diesen Bergen ums Leben gekommen. Kurz kommt mir ein Gefühl des Schauderns und ich denke, so etwas braucht die Menschheit eigentlich nicht.

Dann sehen wir den Steig ,der am Grat entlang zur etwas höheren Cima D´Oro führt. Auch hier noch immer Schützengräben, es sieht so aus als hätte man in den Kriegsjahren länger an diesen Gräben gearbeitet als gekämpft. Das Gipfelkreuz ist eher mikrig ausgefallen aber es steht halt da wo der höchste Punkt ist. Jetzt brauche ich etwas Stärkung und einen Schluck Wasser, Lady sagt da nicht nein. Von hier aus sieht man die Strecke nach der „Bocca Dromae“ zurück, oder die längere über die Cima Sclapa und Cima Pari und zurück. Nach langem hi und her entscheiden wir uns für die längere Variante, da müssten wir so gegen zwei, halb drei zurück beim Startpunkt sein. Und weiter geht´s, vorerst mal über dem sanften Grat auf einem Grassteig zirka einhundert Höhenmeter bergab, dann sehen wir schon einen ganz tollen Aufstieg fast vertikal in Serpentinen zur Cima Sclapa, das gefällt uns jetzt, Lady ist volle gut drauf und auch Marion hat mit den Stöcken unterstützt einen tollen Rythmyus. Wir benutzen diese Strecken als Training für unserer geplanten Tour im November: die Besteigung des Mount Kenia 4985m in Kenia. Oben angekommen wird es ein wenig gebirgiger. Die Cima Pari ist fast zum Greifen nah und kaum sind wir an der Nordseite des Berges liegt in den schattigen Stellen noch Schnee, den liebt die Lady, gleich taucht sie schon in ein solches Schneefeld ein, sie gräbt den ganzen Kopf ein und schiebt sich vor. Der kurze Abstieg von der Cima Sclapa hat es in sich, es geht schon ganz ordentlich runter links und rechts.








Dann noch ein paar Serpentinen hoch zum letzten Gipfel, der Vorgipfel ist leicht höher als der eigentliche mit dem Gipfelkreuz. Kurz geniessen wir die herrliche Aussicht. Die Cima Pari 1990m haben wir schon vor zwei Jahren von der “ Val da Vai dei Morti “ über die Malga „Trat“ und dem Rifugio “ Nino Pernici“ bestiegen. Leider steigen vom Süden her Wolken auf und es sieht so aus, als käme noch Regen dazu heute. Beim Abstieg zur Bocca di Saval, gibt es noch längere lästige Teilstücke mit weichem Schnee, an den Seiten wachsen überall die Krokusblumen, die nur kurz nach der Schneeschmelze zu sehen sind. Auch blauer Enzian haben wir schon gesehen heute. Der Weg der Abwärts führt ist gut ausgebaut und auch gut markiert, wird aber nach dem Monte Cocca 1344m heftig steil. Bie jetzt haben wir unser Wasser gut eingeteilt, aber seit meht als einer Stunde gibt es keine Wasserstellen mehr, aber letztendlich kommen wir doch noch an einem tollen Brunnen vorbei. Das Hinweisschild trägt auch einen interessanten Namen. “ Aqua de droghe steht da „, ja toll mal sehen wie das wirkt. Dann gehen wir erleichtert weiter, es wird weniger steil, da sind wir dann schon auf einer asphaltierten Strasse. Jetzt merke ich erst, das wir etwas tiefer sind als der Parkplatz, aber macht nichts am Ende der Steigung sehen wir schon unser Auto.








Die Strecke war 15,1 km lang bei 1432 Höhenmetern. Wir waren insgesamt 6 Stunden unterwegs, reine Gehzeit 5 Stunden. Anfahrt : Von Trient aus kommend über Cavedine, Arco, SS 45, dann von Riva über die SP 240 bis Mezzolago, dann rechts val di Dromae fahren bis zum Halteverbot bei Mezzavalle. Wenig Parkplätze ! Den “ Sentiero Austorungarico“ folgen, dann immer den Forstweg abkürzen. Ab Sella über Treppen und Tunnels zum “ Osservatoio“ 1690m, weiter links den Schützengräben entlang bis zur Cima D`Oro 1802m, von hier aus kann man den ganzen Weg bis zur cima Pari 1990m über die cima Sclapa1885m sehen. Von der Cima Pari absteigen bis zur Bocca Saval 1740m, dann links den Steig 454 über den Monte Cocca 1404m hinunter bis Mezzavalle folgen.
Mit Hund : Nur für geübte und trittsichere Hunde geeignet. Klettergeschir notwendig. Nach der Cima Sclapa gibt es abschüssige Stellen. Wasser genügend mitnehmen. Bei unseren Wanderungen hinterlassen wir keinen Müll. Dankeschön.
Entfernung: | Keine Daten |
Minimalhöhe: | Keine Daten |
Maximalhöhe: | Keine Daten |
Differenz max/min: | Keine Daten |
Höhengewinn (~): | Keine Daten |
Höhenverlust (~): | Keine Daten |
Dauer: | Keine Daten |