Heute ist endlich mal wieder ein Donnerstag mit schönem Wetter, nein nicht schön sondern herrlich. Wir drei waren jetzt schon fünf mal auf dem Schlernhaus aber noch nie bei wirklich wolkenfreien Himmel. Daher haben wir die letzten 120 Höhenmeter zum Petz dem höchsten Gipfel auf der Seiser Alm immer ausgelassen. „Heit geamr obr endlich gonz aui“ meint Marion, ich stimme ihr dabei zu. Die 1363 Höhenmeter schrecken uns zur Zeit gar nicht ab. Im November geht es auf den Mount Kenia zum Point Lenana auf 4985m. Schon seit April bereiten wir uns mit langen Aufstiegen so gut wie möglich darauf vor. In Weisslahnbad starten wir heute schon um halb acht. Noch ist der Parkplatz fast leer, nur ein paar Camper stehen da, aber auch die schlafen noch. Der Steig beginnt gleich steil, genau nach unserem Geschmack. Es hat 12 Grad ideal für die Lady, der Boden ist noch leicht feucht aber nicht rutschig. Wir teilen die Tour in drei Teilstücke : Das erste Stück ist am anstrengensten. Auf einer Länge von zirka 4km haben wir einen Höhengewinn von 800 Höhenmetern. Das entspricht etwa dem letzten Aufstieg in Kenia vom Shiptons Camp auf 4200m zum Point Lenana auf 4985m. Nur sind wir dort 3000m höher, da liegt der Hacken. Die Höhe macht uns sicher zu schaffen, dort. Das kennen wir aber schon vom Mount Meru. Heute jedenfalls läuft es gut. Die Lady hängt bei mir an unserer Kletterleine, wir beide voraus, Marion folgt. Alle 100 Höhenmeter machen wir Pause und versuchen, dass die Atmung immer im normalen Bereich bleibt. Lady verhält sich super, die Bärenfalle hat es schon in sich, gut für uns, dass es man immer wiedr zum Wasser kommt. Die letzten Meter führen über toll gebaute Treppen und Brücken aus Holz mit Drahtseilen am Fels gesichert hoch. Wirklich abenteuerlich und eindrucksvoll dieses Teilstück. Dann ist man ganz plötzlich auf dem Tschafatsch Sattel auf 2070m. Wir brauchten heute zirka eineinhalb Stunden bis hierher. In Kenia werden dafür drei Stunden und mehr berechnet, das wird auch so sein, denke ich mal. Ab hier wird es dann bis zum Gipfel des Petz nie mehr so steil, es ist aber dafür eine längere Strecke für die restlichen sechshundert Höhenmeter, logisch. Das schaffen wir dann auch mühelos, am Schlernhaus sieht man noch keine Gäste. Einige wenige, die hier übernachtet haben, starten gerade zu einer weiteren Tour. Wir gehen weiter zum Pez, der jetzt noch Menschenleer ist, zwei Wanderer sind kurz vor dem Gipfel zu sehen. Zehn Minuten benötigten wir um diesen Steinerhaufen von der Hütte aus zu besteigen. Der Panoramablick ist aber schon gewaltig. Man fühlt sich wie mitten in den Alpen, die Weitsicht ist heute schon extrem gut. Ich fange gar nicht an auf zu zählen, das würde eine unendlich Liste geben.




An den Fotos kann man das gut erkennen. Hier machten wir es uns dann gemütlich und packen den Proviant aus. Es war noch nicht einmal elf Uhr, der Lady war das gerade zurecht. Am Rückweg wollen wir dann noch in einer Hütte einkehren um dort einen Kaiserschmarrn als Dessert zu essen. Nach einer guten dreiviertel Stunde Pause ( Für uns ungewohnt,so lange) machten wir uns auf den Rückweg. Bei der Schlernhütte war man schon am Vorbereiten der Tische beschäftigt, man merkte eine gewisse Hektik und es kam einem vor, wie: „was wollen die jetzt schon hier?“ Wir wollten eh nicht den selben Weg absteigen, da machen wir eine kurze Schlaufe nach rechts, da sind etwas tiefer noch zwei Hütten: die Morabodenhütte und die Sesselschwaige wo wir noch einkehren können. Kurz vor zwölf Uhr sind wir bei der Moarbodenhütte und wir trauen unseren Augen nicht. Ein Paradies, offen, kein Mensch hier schöne Tische und Bänke im Freien, zwei Pferde geniessen die Ruhe und weiden zwischen den Tischen. In der Küche sitzt ein junger Bursche im Mittelschulalter und seine Oma, ich frage ob offen sei: „logisch es gibt holt lai des wos mir afn Hof hobn: Goggelen (Eier), nor holt a an Schmorrn, Erdäpfl, Speick, Kas und Brout und Goulasch hon holt heit gekocht „, das passt für uns.“ Es dauert holt a weilele bis i in Schmorrn fertig hon“, sagt die Oma. Getränke serviert inzwischen der Enkel. Man spricht so viel über Overturismus in Südtirol, aber hier erlebt man fast das Gegenteil. Der Schmorrn war dann schon Extraklasse, für viele aber gewöhnungsbedürftig, denn man merkt, dass er mit Milch von der Alm gekocht wird, die veträgt heutzutage nicht jeder. Nach dieser Pause stiegen wir über einen Trampelpfad zum Steig Nr 2 zurück. Dann ging es nur noch bergab bis zum Startpunkt.
Die Strecke war 15,2 Km lang bei 1363 Höhenmeter, wir waren 5 Sunden und fünf Minuten unterwegs ( Reine Gehzeit). Start vom Parkplatz in Weisslahnbad links von der Steger Säge. Steig Nr 2 über die Bärenfalle bis zum Tschafatsch Sattel 2070m nehmen, da rechts Nr 2 weiter bis zum Schlernhaus 2457m und dann Nr 4 weiter bis zum Gipfel auf 2563m. Abstieg gleich wie Aufsstieg oder wie wir heute über die Moarbodenhütte und dann über einen Kuhsteig wieder auf den Steig Nr 2 zurück gehen und absteigen. Sehr schöne Wanderung mit wunderbarem Panorama und Rundblick vom Monte Petz aus ( Bei schönstem Wetter). Sehr steil und leicht ausgesetzt, die Bärenfalle,aber sehr gut gepflegt und markiert. Wenn man früh startet entgeht man dem Ansturm gegen Nachmittag von der Seiser Alm her.
Mit Hund: Nur für fitte und trittsichere Hunde geeignet. Klettergeschirr mitnehmen,mehrere ausgesetzte Passagen. Wasser findet man bis zum Schlernhaus genügend. Wir hinterlassen bei unseren Wanderungen in der freien Natur keinen Müll. Dankeschön.
Entfernung: | Keine Daten |
Minimalhöhe: | Keine Daten |
Maximalhöhe: | Keine Daten |
Differenz max/min: | Keine Daten |
Höhengewinn (~): | Keine Daten |
Höhenverlust (~): | Keine Daten |
Dauer: | Keine Daten |