Nach einem halben „wellness Nachmittag“ und einem tollen Frühstück schon um sieben Uhr Morgens im Hotel, machen wir uns heute auf den Weg den Piz Boe 3152m zum dritten Mal vom Pordoijoch aus zu Fuss . Am Pass ist um halb acht noch wenig los, die Aufstiegsanlagen laufen noch nicht. Parkplatz ist noch leicht zu finden. Gleich geht es los. Die Wetterprognosen für heute sind bis Mittag noch gut, dann ab ein Uhr zirka sind Gewitter angesagt. Bis dahin sollten wir schon beim Abstieg sein. Gleich bei der Gedenktafel an Fausto Coppi, dem italienischen Radfahreridol geht es dem Steig Nr 627, den Serpentinen zur Forcela de Pordoi hoch. Erst vor ein paar Tagen haben wir tolle Filmaufnahmen vom Skyrace über dieses Joch gesehen. Am gesamten Aufstieg waren Teilnehmer ( Frauen und Männer natürlich) in den Serpentinen verstreut. Marion und Lady fühlten sich auch sehr gut in Form gingen mächtig zur Sache. Die klimatischen Bedingungen waren ideal, nicht zu heiß und noch Schatten. Marion zeigt mir zwei Wanderer im oberen Drittel des Aufstieges. “ Dei zwoa hol i mr nou vor dr Hittn“. Das schafften wir dann auch, es ist schon bemerkenswert wie hier „Bergwanderer“ mit verschiedenen Vorraussetzungen hochkommen. Oben am letzten Stück vor der Hütte liegt noch Schnee und es gibt zwei Varianten eine steilere und eine um zwei Serpentinen länger aber flacher aber im Schnee sicherer. Die meisten nehmen das Steilere Stück und rutschen dann den unteren entgegen, Steine werden ausgelöst, die unten am Steig sind nicht erfreut darüber. Wir nehmen ganz brav das flachere Stück und kommen so an einer kleinen Gruppe vorbei. Oben am Pass oder der Scharte eröffnet sich eine neue Welt, klar das ist schon etwas Besonderes für die vielen Wanderer . Wir selbst sind jedes Mal wieder überwältigt, es sieht immer etwas anders aus hier, jede Jahreszeit, jedes Monat,jeder Tag, jede Stunde ändert sich das Bild hier, je nach Tageslicht und Wetter. Das macht die Natur aus, überall wo wir neu hinkommen oder wieder kommen. Kurz vor uns ist die erste Gondel angekommen, die erste Ladung mit den Gästen kommt die Treppen herunter und strömt zum Piz Boe. Bis zum Gpifel ist es nicht mehr weit, noch etwas über dreihundert Höhenmeter. Nach der Senke nehmen wir den rechten Weg, wo eigentlich niemand geht, links geht es über den gesicherten Steig hoch, da muss man oft in der Kolonne gehen. So sehen wir von etwas höher oben wie sich die Menschenschlange hochkämpft. Jetzt haben wir aber diese Kolonne weit hinter uns gelassen, gut so. Das letzte Stück gehen dann über den normalen Weg. Am Gipfel ist es nicht besonders schön, alles verbaut, das Gipfelkreuz mit tibetanischen Gebetsfahnen aus Plastik!? und China übersäht, ok passt. Wir haben Durst und trinken und essen eine Kleinigkeit, es ist erst fünf nach zehn Uhr. Man sieht aber, dass es heute die Wolken schon ernst meinen, beim Rundblick sieht man sie von allen Seiten hochkommen. Wir wollen heute aber noch zum Sas de Pordoi, da waren wir eigentlich noch nie, weil wir ja noch nie mit der Bahn gefahren sind. Der Abstieg, knappe zweihundert Höhenmeter, erfolgt über das steile Stück in Richtung Rifugio Boe, es geht sehr streng über eine gesichterte Leiter bergab, nicht weniger schwer, als gestern am Ombretola Pass, denke ich. Hier sind aber mehr Menschen, und komischerweise passiert auch relativ wenig, auch gut. Wir kommen mit Lady heil herunter und machen uns dann wieder auf den Aufstieg zum Sas de Pordoi, wieder zweihundert Höhenmeter hoch. Bei einer kleinen Pfütze begegnen wir zwei Wandererinnen von einer Gruppe aus Südkorea, die wir schon seit der Abfahrt in Campitello immer wieder treffen. Sie bitten uns um ein Foto zusammen mit ihnen. Es überrascht uns schon ein wenig, da viele Touristen auf unser „griastenk“ meist immer erschrocken reagieren, „in die Privatsphäre eingedrungen“, fast ein Verbrechen heutzutage. Gerne machen wir das, dann weiter zum Sas de Pordoi. Schon gleich nach den ersten Stufen merken wir, da ist eine andere Welt, eine Art Disneyland. Breite angelegte Wege mit feinem weissen Kies, viele Hinweisschilder, sauber gemacht, keine Frage. Die Menschen die wir begegnen sind meist gleichzeitig in der digitalen Welt unterwegs, die Männer haben meist ein sehr wirchtige Geschäftsgespräch, wenn wir Familen mit Kinder oder jungendlichen Treffen sind die Eltern meist genervt von den ganzen Fragen. Das Gipfelkreuz ist eigentlich sehr schön wird kaum beachtet aber ein Pärchen hat diesen Platz wohl „gemietet“. Sehr breit haben sie es sich gemacht hier, alles schön ausgebreitet zum „Chillen“, keine Chance ein Foto zu machen. Da sehen wir, dass an der Kante gerade zwei Wingsuiter ihre Startvobereitungen treffen. Wir beobachten sie in einem Abstand wo wir sie nicht stören. Den Gesprächen nach macht wohl einer seinen ersten Abflug und es dauert gar nicht lange, da sind die weg, der Neuling zuerst. Und tschüss dachte ich. Jetzt machen wir den zweiten Versuch vom Gipfelfoto, immer noch besetzt. Erst auf die Frage, ob es ihnen nichts ausmacht, wenn sie auch auf unserem Gpifelfoto drauf sind reagieren sie, nein selbstverständlich nicht, sorry das wussten sie nicht, das hier der eigentliche Gpifel des Berges ist. Dann geht alles schnell, wir steigen ab denn es nahen die Gewitterwolken. Beim Abstieg versuchen wir es immer wieder eher mit Laufschritten, da man so weniger rutscht als wie wenn man dauernd bremst. Der Lady macht das sichtlich Spass, sie legt sich in den Kehren rein, saust herunter als gäbe es nicht tolleres. Am Pass herrscht jetzt schon ein reger Betrieb, man hört immer wieder lärmende Motorräder nach den Kehren beschleunigen. Ehrlich gesagt echt störend in dieser wunderbaren Bergwelt, man hört fünfzig Autos oder auch Busse kaum aber, nur ein so lautes Motorrad von unten bis oben, ich verstehe echt nicht warum das noch so geht. Als wir dann Canazei erreichen laufen schon die Scheibenwischer. Im Hotel angekommen erholen wir uns im tollen Wellnessbereich von der Wanderung.
Die Strecke war 12 Km lang, bei 1051 Höhenmtern, wir waren 3 Stunden und vierzig Minuten unterwegs ( reine Gehzeit). Start : Auf dem Pordoijoch parken, dann Steig Nr 627 über die Serpentinen hoch, dann rechts zum Gipfel Steig Nr 638, hinter der Hütte absteigen Steig Nr 638, dann vor der Hütte links Steig 627 zum Sas de Pordoi nehmen, bei dem Pordoischarte, dann rechst Steig 627A bis zum Gipfel gehen. Abstieg, wie Aufstieg.
Mit Hund : Nur für fitte und trittsichere Hunde geeignet. Wasser genügend mitnehmen. Klettergeschirr notwendig, abgründige Steige mit viel Betrieb. Bei unseren Wanderungen in der Natur hinterlassen wir keinen Müll. Dankeschön












Entfernung: | Keine Daten |
Minimalhöhe: | Keine Daten |
Maximalhöhe: | Keine Daten |
Differenz max/min: | Keine Daten |
Höhengewinn (~): | Keine Daten |
Höhenverlust (~): | Keine Daten |
Dauer: | Keine Daten |